Karpaltunnelsyndrom: Wenn die Hand nicht mehr mitmacht

lkaltenbrunner2000
19. Okt.
2 Min. Lesezeit

Nachts kribbelt die Hand, am Morgen fühlt sie sich taub an. Kleine Gegenstände entgleiten wie von selbst, manchmal schmerzt es bis in den Unterarm. Was viele für eine harmlose Verspannung halten, kann ein Hinweis auf das sogenannte Karpaltunnelsyndrom sein – eine der häufigsten Erkrankungen der Hand.

Was passiert beim Karpaltunnelsyndrom?

Durch den sogenannten Karpaltunnel am Handgelenk verlaufen wichtige Sehnen und der Medianusnerv. Wird dieser Tunnel zu eng – etwa durch Schwellungen oder Überlastung – gerät der Nerv unter Druck. Die Folge: Kribbeln, Schmerzen, Taubheitsgefühle. Besonders nachts sind die Beschwerden ausgeprägt, viele wachen davon sogar auf. Später kann die Feinmotorik nachlassen, Dinge fallen aus der Hand.

Wer ist besonders betroffen?

Häufiger betroffen sind Frauen ab etwa 50 Jahren. Hormonelle Veränderungen, wiederholte Belastung der Hände im Alltag oder bestimmte Vorerkrankungen können das Risiko erhöhen.

Welche Behandlung hilft?

Bei leichten Beschwerden helfen oft konservative Methoden:

Nachtschienen, die das Handgelenk in einer neutralen Position halten
Schonung und Vermeidung einseitiger Belastung
Infiltrationen (z. B. mit Kortison), allerdings nur begrenzt und gezielt

Sind die Symptome jedoch stärker oder bereits chronisch, kann eine Operation notwendig sein. Dabei wird unter örtlicher Betäubung der eingeengte Nerv entlastet – ein Eingriff, der nur 10 bis 15 Minuten dauert. Die Nachbetreuung erfolgt meist durch den Hausarzt.

Warum Ergotherapie so wichtig ist

Nach einer OP beginnt die eigentliche Arbeit: die Ergotherapie. Ergotherapeut:innen sind auf die Hand spezialisiert. Sie helfen, Beweglichkeit und Kraft wiederherzustellen, zeigen Tricks für den Alltag und unterstützen bei der Narbenbehandlung. So kann die Hand Schritt für Schritt wieder zu ihrer gewohnten Funktion zurückfinden.